Fotoreise Tipp: Lavendelblüte -Provence - Fototipps
Der Frühsommer ist der ideale Zeitraum um die Lavendelblüte in der Provence zu fotografieren. Meine Tipps zum Fotografieren für die gelungene Reise zur Lavendelblüte sollten euch eine Hilfe sein.
Immer wieder lese ich Blogartikel von enttäuschten Fotografen und deren Beiträge in sozialen Netzwerken über die verpatzte Fotoreise in die Provence und den dazugehörigen Lavendelfelder. Dazu gebe ich euch meine Tipps für eine gelungene Fotoreise in die Provence.
Die Provence ist das größte Anbaugebiet mit Lavendel. Das Zentrum des Anbaues hat sich die letzten Jahrzehnte raus aus den Bergregionen, in die flacheren Regionen rund um die Ortschaft Valensole verlegt. Hier im Großraum rund um Valensole werden einige tausend Hektar Lavendin angebaut. Laventin ist eigentlich eine Hybridsorte des Lavendels. Lavendin ist für die Fotografen richtig interessant, weil dieses Lavendelhybrid eine etwas dunklere Blüte zeigt. Der Blütenstand ist auch etwas größer. Ausserdem blüht der Lavendin schon richtig schön ab Mitte Juni. Die Ernte beginnt ab dem 10 -15 Juli , je nach Witterung. Das heißt für uns Fotografen, das der Zeitraum für die schönsten Fotoaufnahmen ab Mitte Juni bis Anfang / Mitte Juli stattfinden. Pro Tag verschwinden ab dem 10 Juli so zirka 500 Hektar. Lavendel wird mit Großmaschinen abgeerntet. Also bitte nicht wundern wenn am 20 Juli die schönsten Felder schon wieder kahl sind. Das wird dann ein Blogartikel oder Facebookposting nicht rückgängig machen.
Kurzinformation zur Fotoreise in die Provence:
WO: Valensole ist das Zentrum der Lavendelproduktion in der Provence
WANN : Ab Mitte/ Ende Juni bis Anfang / Mitte Juli (ab 10. Juli beginnt meist die Ernte)
WIE : Ab Nizza oder Marseille mit dem Flugzeug und Auto
TOP: Lavendel in Valensole, Ortschaft Gordes und Bonnieux, Rückreise über Gorges du Verdon (emfpehlenswert)
FLOP: Kloster Notre Dame de Senaque (fotografische Beurteilung)
Die Planung der Fotoreise:
Per Flugzeug reist man am einfachsten über Nizza oder Marsaille an . Mit dem Auto (Mietwagen) färht man dann grob 2,5 Stunden großteils über die Autobahn zur Ortschaft Valensole. Valensole ist das Mekka für die Lavendelfotografen. Aber aufgepaßt, ihr werdet nicht alleine sein. Tausende Touristen , vorwiegend aus Asien belagern die Felder. Sie wandern mit den Selfiesticks über die Felder links und rechts neben der Straße. Für Fotografen kann das sehr ärgerlich sein. In den Morgenstunden und mitte der Woche hat man noch Glück fast ohne Touristen auf den Feldern zu sein, und kann stressfrei fotografieren.
(Fotografiert in Valensole)
Valensole hat mich als Ortschaft nicht überzeugt. Meine Frau Sabine und Ich haben uns entschlossen ein Quartier ausserhalb von Valensole zu buchen. Fotografisch kann man ruhig ein bis zwei Tage in den Lavendelfeldern rund um Valensole verbringen, je nach dem wie intensiv man die Lavendelfelder mit der Kamera festhalten möchte.
(Fotografiert in Valensole)
Wer lieber die kleinen und richtigen Lavendelfelder besuchen möchte, der muß sich in Richtung der Berge begeben. Ein Fixpunkt bei fast allen Fotografen ist das Kloster Notre Dame de Senaque. Leider hat mich die Klosteranlage etwas entäuscht. Seit 2017 ist der Klostergarten für Touristen gesperrt. Etwas feindselig wird der Blick durch aufgestellte Zäune versperrt, das sollte nicht sein. Ausserdem befindet sich derLavendelgarten vor dem Kloster in einem erbärmlich schlechten Zustand. Visuell eine herbe Entäuschung!
Flop: Das ist mein fotografisches Fazit. Wenn man schon dort ist, dann macht man auch dort das typische Foto mit den Resten eines Lavendelgartens vor dem alten Gemäuern. Die lange Anreise bei der sengenden Hitze hat sich nicht wirklich gelohnt.
( Fotografiert in Vaensole)
(Bienen überall in Valensole. In den Feldern sind die Tiere harmols, aber neben den Stöcken sollte man aufpassen - ich sag´s aus eigener Erfahrung :) )
Meine Fotoausrüstung in der Provence:
- Nikon D 810
- Weitwinkelobjektiv Sigma 17-35 mm
- Teleobjektiv Tamron 24-70mm
- Telezoom Sigma 70-200 mm
- Graufilter, Polfilter
- Kabelauslöser
- Manfrotto Stativ Xprop 055
- Speicherkarten von San Disc und Akkus für die Nikon
- Reinigungstücher
- Lange Hosen für die Lavendelfelder (die werden leicht ölig - aber duften gut!)
Persönlich haben mich fotografisch die Lavendel- Aufnahmen in Valensole sehr angesprochen, da ich hier die Fotos am besten gestalten konnte. Jede Perspektive mit der Kamera war möglich für ein gelungenes Foto.
(Abstrakte Fotografie im Lavendelfeld)
Neben den Lavendelfeldern kann man auch diese typisch schönen Ortschaften mit den hellblauen Fensterläden besuchen. Hier lohnt es sich wirklich zu fotografieren. Meine persönliche Empfehlung gilt den beiden Ortschaften Bonnieux und Gordes.
(Gordes am Abend fotografiert. Kulinarischer Tipp: Gegenüber der Ortschaft gibt es einige Hotels und Restaurants mit direkten Blick auf die Ortschaft und mit ausgezeichnetem Essen. Sehr romantisch! )
Diese Orte sind malerisch schön.Und für jeden Fotoenthusiasten ein fotografisches Fressen. Da gibt es auch interessante Wochenmärkte mit diversen Möglichkeiten regionale Spezialitäten einzukaufen. Delicieux: Salami mit Feigen , Frischer handgeschöpfter Ziegenkäse, Hartkäse aus der Provence, Paradeiser in jeder Farbe und in allen Geschmacksrichtungen und jede Menge regionalen Wein (Vin Rouge vor allem) und natürlich frisches Baguette (sagenhaft gut). Neben den fotografischen Möglichkeiten hatten wir auch zwei Mal große Freude diese Spezialitäten abends zu verspeisen. Was will man mehr, gutes Essen und gute Fotos!
(Duftsäckchen fotografiert am Markt in Bonnieux)
(Töpferhandwerk in Bonnieux)
(Auch Sabine mit der handlichen Kompaktkamera war ebenfalls vom Duft des Lavendels überwältigt. )
Da wir in der Schule immer wieder das Lied "Auf der Brück von Avignon" "Sur le pont Avigon" singen mußten, haben wir auch Avignon mit der absurden Gegenpapstgeschichte und der Brücke besucht. Die besonders interessante historische Geschichte der Gegenpapstbewegung überwiegt hier. Fotografisch konnte ich keine Wow-Aufnahmen aus Avignon mitnehmen. Dennoch empfehlenswert.
Die spektakuläre Rückreise aus der Provence nach Nizza haben wir den Georges du Verdon Pass (Alpen) geführt. Bis zu 700 m fast senkrecht abfallende Schluchten und schroffe Felsen neben der Alpenstraße, und über der Baumgrenze unterwegs in Richtung Nizza hinterlassen einen bleibenden Eindruck dieses Naturjuwels. Die Fahrt ist besonders empfehlenswert - (Voraussetzung man leidet nicht an Übelkeit :) )
Die letzte Nacht haben wir in einem Vorort von Nizza übernachtet . Den Abend verbrachten wir im Künstlerort St. Pauls mit den vielen Kunstgalerien. Am Morgen des Abflugens konnten wir nach ausgiebigen Frühstück gelassen den Mietwagen am Airport Nizza retournieren.
Wie immer wähle ich zirka 150 Fotos aus, diese werden dann in einem Fotobuch festgehalten. Seit 2017 drucke ich die Fotobücher sogar selbst mit meinem Fotodrucker und binde die Fotos mit einer Spiralbindung zu einem Fotobuch.
Viel Spass bei eurem Fotourlaub in der Provence wünschen wir.
Gerne dürft Ihr den Artikel auf Facebook und Social Media teilen.
Liebe Grüße
Gerhard Figl